Am 30. Dezember 2020 wurde das Haushaltsgesetz für das Jahr 2021 veröffentlicht und ist mit 1. Januar 2021 in Kraft getreten. In den folgenden Absätzen finden Sie die Neuerungen in Bezug auf die Lohnabrechnung und die Arbeitnehmer.
Lohnausgleich
Im Zeitraum 01.01.2021 bis 31.03.2021 (bzw. 30.06.2021 für Sonderlohnausgleich und FIS) können weitere 12 Wochen an Lohnausgleich beantragt werden, und zwar für alle Arbeitnehmer, die zum 01.01.2021 beschäftigt waren.
Wie bereits bei den letzten Verlängerungen, wird auch dieses Mal eine Beitragsbegünstigung zuerkannt, wenn die 12 Wochen nicht genutzt werden. Die Begünstigung wird wiederum anhand des in den Monaten Mai und Juni 2020 genossenen Lohnausgleich berechnet.
Befristete Arbeitsverträge
Die mit Augustdekret eingeführte Regelung, dass Arbeitsverträge einmalig um maximal 12 Monate ohne Angabe von Gründen verlängert werden können, wird bis 31.03.2021 verlängert.
Im Tourismus (Provinz Bozen) wird diese Regelung nochmals erweitert: Verträge dürfen nicht nur einmalig, sondern zwei Mal im Zeitraum vom 01.01.2021 bis 30.06.2021 verlängert werden, immer ohne Angabe von Gründen.
Sollten Sie von dieser Regelung Gebrauch machen wollen, wenden Sie sich bitte an Ihren persönlichen Betreuer der Lohnbuchhaltung.
Begünstigungen Anmeldungen junge Arbeitnehmer
Die bereits 2018 beschlossene Begünstigung für Arbeitnehmer unter 35 Jahren wird für 2021 und 2022 verlängert.
Zudem wurden mittels Haushaltsgesetz 2021 folgende Änderungen beschlossen:
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Bisherige Regelung |
Regelung lt. Haushaltsgesetz 2021 |
Zeitraum |
2018 - 2020 |
2021 - 2022 |
Voraussetzungen Arbeitnehmer |
- Unbefristete Anmeldung (bzw. Umwandlung in unbefristet) in den Jahren 2018 - 2020 - Unter 35 Jahren (zum Datum der Anmeldung/Umwandlung) |
- Unbefristete Anmeldung (bzw. Umwandlung in unbefristet) in den Jahren 2021 - 2022 - Unter 35 Jahren (zum Datum der Anmeldung/Umwandlung) |
Höhe der Begünstigung |
50 %, bis zu einem Maximalbetrag von 3.000 € pro Jahr |
100 %, bis zu einem Maximalbetrag von 6.000 € pro Jahr |
Dauer |
36 Monate |
Unverändert (36 Monate) |
Alle anderen vorab angekündigten Begünstigungen (z. B. die Begünstigung für die Einstellung von Frauen jeden Alters) wurden nicht in das definitive Haushaltsgesetz übernommen!
Entlassungsverbot
Das Entlassungsverbot, welches bisher bis zum 31.12.2020 aufrecht war, wird mit dem Haushaltsgesetz bis zum 31.03.2021 verlängert.
Verpflichtender Vaterschaftsurlaub
Der Vaterschaftsurlaub wird für Geburten im Jahr 2021 verlängert.
Auch die Anzahl der Tage wurde mit den Haushaltsgesetz 2021 von 8 Tagen auf 11 Tage erhöht. Demzufolge müssen für Geburten im Jahr 2021 11 Tage an Vaterschaftsurlaub genossen werden, wobei davon 10 Tage verpflichtend und 1 Tag freiwillig sind.
Verlängerung Smart-Working
Durch die Verlängerung des epidemiologischen Notstandes bis 31.03.2021 wird auch die Möglichkeit des vereinfachten Smart-Working bis zu diesem Datum verlängert. Dies bedeutet, dass die Arbeitnehmer weiterhin ohne großen bürokratischen Aufwand in das Smart-Working versetzt werden können.
Falls Sie das Smart-Working für Ihre Mitarbeiter auch im Jahr 2021 nutzen möchten, wenden Sie sich bitte an Ihren persönlichen Betreuer der Lohnbuchhaltung. Dieser kümmert sich dann um die verpflichtende Meldung an das Arbeitsministerium.
Verlängerung zusätzlicher Freibetrag
Wie in unserem Rundschreiben vom 7. Juli mitgeteilt, wurde ab 1. Juli 2020 der Steuerbonus (ex Bonus Renzi) neu geregelt:
Beschreibung |
Steuerreduzierung trattamento integrativo |
Zusätzlicher Freibetrag |
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Einkommen (Steuergrundlage) |
unter 24.600 € |
100 € pro Monat |
0 € |
24.601 € - 26.600 € |
100 € pro Monat |
0 € |
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26.601 € - 28.000 € |
100 € pro Monat |
0 € |
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28.000 € - 35.000 € |
0 € |
960 + (240*(35.000 - Einkommen) / 7.000) |
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35.000 € - 40.000 € |
0 € |
960 * (40.000 - Einkommen) / 5.000) |
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über 40.000 € |
0 € |
0 € |
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Auszahlung des Betrages |
Der Betrag wird automatisch (ohne Antrag durch den Arbeitnehmer) ausbezahlt. |
Da es sich um einen Steuerfreibetrag handelt, wird dieser automatisch im Lohnstreifen berechnet. Es muss kein Antrag gestellt werden. |
Die auf die neuen Regelungen angepasste Verzichtserklärung für 2021 schicken wir Ihnen demnächst zu.